„Bienen und Schafe ernähren den Herrn im Schlafe“ ist ein lustiger Spruch, der nie so ganz gestimmt hat, weil beide eben auch Arbeit machen. Aber natürlich machen wir die Arbeiten rund um unsere Tiere meistens gerne und die Freude überwiegt :).
In diesem Jahr haben wir allerdings mehrfache Sorgen: bei den Schafen droht die von kleinen Mücken (Gnitzen) übertragene Blauzungenkrankheit, und bei den Bienen die neu einwandernde Asiatische Hornisse, die eine ernste Bedrohung der Bienenvölker darstellt. 2023 sind erste Nester am Vorgebirge entdeckt worden und wir hoffen, dass viele Menschen aufmerksam sind und uns helfen, ihre Verbreitung zu verhindern.
Infos unter: https://bienen-und-schafe.de/die-asiatische-hornisse
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More than honey
Die Arbeit des Imkers hat nicht nur den Zweck, Honig zu ernten. Es ist ein ständiges Anliegen über das ganze Jahr hinweg, die Bienenvölker gesund und stark zu halten, damit sie den Winter gut überstehen. Weil Imker oft auch Tüftler sind, machen sie sich permanent Gedanken über den Bau der Bienenkästen („Beuten“), die Behandlung gegen die Varroamilbe, das Füttern mit Zucker oder Honig, die Zucht von jungen Königinnen, die dem jeweiligen Standort gut angepasst sind und vieles mehr. Hier folgt ein Link zu den bisherigen eigenen Erfahrungen mit dem „ungeteilten Brutraum“, also dem Halten der Bienen in einer einzelnen Magazinbeute.
Der Titel „More than Honey“ bezieht sich auf einen sehenswerten Dokumentarfilm von Markus Imhoof.
Im Bienenstock geht es wieder los – und auch der Imker hat viel Arbeit
Ende Februar und Anfang März sind mit der Blüte der Schneeglöckchen, der Winterlinge und der Krokusse erste Anzeichen des nahenden Frühlings sichtbar. Auch die Hasel blüht und liefert ersten Pollen für die Bienen. An wärmeren, sonnigen Tagen, wenn das Thermometer über 10 Grad steigt, starten die Bienen ihren Reinigungsflug und sammeln ersten Pollen.
Es wird Zeit, die Imkerei auf die neue Bienensaison vorzubereiten. Neue Rähmchen werden gebaut, alte Rähmchen gereinigt, Mittelwände eingelötet und neue Ablegerkästen gebaut. Durch die warmen Temperaturen im Februar begann die Blüte von Schneeglöckchen, Winterlingen und Krokussen bereits recht früh. Jetzt in der ersten Märzdekade blühen bereits wilde Pflaume, Kornelkirsche und die männlichen Blüten der Weide.
Der Sommer geht zu Ende
Jetzt gibt es vieles zu entdecken, woran man sonst achtlos vorüber geht. Der Nebel verhüllt die Landschaft, macht aber die feinen Spinnweben erst sichtbar. Blüten werden weniger, dafür versammeln sich dort besonders viele Insekten. Bei den Hornissen neigt sich das Leben des Volkes dem Ende entgegen. Es werden nur die jungen Königinnen für die Gründung neuer Völker im nächsten Jahr überwintern.
Bienen im Mai
Hier eine Auswahl von Bildern aus der Imkerei. Endlich wird das Rätsel gelöst, wie die Königinnen markiert werden…
Bienensommer
Für die Bienen haben sich die Verhältnisse sehr verändert: die Trachtpflanzen, die massenhaft Nektar lieferten wie zuletzt Brombeeren und Linden, sind verblüht. Jetzt werden alle anderen Blütenpflanzen umso wichtiger, wie z.B. das Sonnenblumenfeld und die eingesäten Blühmischungen der netten Nachbarn, die Kugeldisteln, die Becherpflanze (Silphie) und der Bienenbaum (Euodia) im Garten, die gerne besucht werden.
Nach der Ernte des Sommerhonigs werden die Bienenvölker mit Zuckersirup aufgefüttert, damit sie genügend Vorräte für den Winter anlegen können.
Schwarm-Impressionen
Trotz vieler Kontrollen lässt sich das Schwärmen nicht immer verhindern.
Und hier zwei Tage später ein ungewöhnlicher Schwarm, der hoch aufstieg, sich nicht entscheiden konnte, und sich dann direkt neben dem Ausgangsvolk niederließ. Es musste nur noch eine Kiste darübergestülpt werden.
Gemeinsam macht Imkern noch mehr Spass!
Das Thema ist unerschöpflich, und man kann dabei noch Erfahrungen und Tipps austauschen. Das haben sich Imker und Imkerinnen in Bornheim gedacht. Da wäre es doch nicht schlecht, den Austausch und die gegenseitige Hilfe etwas zu formalisieren und einen Imkerverein zu gründen. Gesagt, getan.
Im Mai gab es die Gründungsversammlung. Inzwischen sind wir 15 Vorgebirgsimker und -imkerinnen. Einige sind bereits sehr erfahren und imkern seit Jahren, andere stehen noch ganz am Anfang dieser faszinierenden Freizeitbeschäftigung, mit der gleichzeitig ein Beitrag zum Schutz von Bienen und Landschaft geleistet wird. Die Stadt Bornheim hat ein Grundstück im Landschaftsschutzgebiet gekauft, nachdem der bisherige Pächter (ebenfalls ein Imker) verstorben war und dem neuen „Imkerverein Vorgebirge e.V.“ zur Nutzung überlassen. Nachdem wir den aufwändigen Prozess der Registrierung als gemeinnütziger Verein nach Überwindung etlicher Hürden erfolgreich absolviert hatten konnten wir uns anderen, erfreulichen Aktionen widmen.
So haben wir einige Obstbäume gepflanzt und eine Hecke angelegt, als Schutz und Nahrung für Insekten, Vögel u.a. Kleintiere. Ein altes, aber noch gut nutzbares Bienenhaus steht auch auf dem Grundstück. Inzwischen sind dort bereits 6 Völker mit fleißigen Vorgebirgsbienen eingezogen. Das Grundstück wollen wir für Schulungen, zum gegenseitigen Lernen, aber auch für die Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Noch ist viel zu tun, aber der Anfang ist geschafft!
Frühjahr 2015
Dass der Frühling schon fast vorbei ist, zeigen uns die Schafe, die geschoren ( Rehen gleichend…) viel weniger Platz brauchen als vorher.
Auch die Bienen haben die Frühtracht hinter sich, die aus Obstblüte, Löwenzahn, Raps uvm. bestand.
Jetzt blühen die Brombeeren, Robinien und die Linde, welche dem Sommerhonig einen unverwechselbaren würzigen Geschmack verleiht.
Bienenwachs
Wachsernte:
Neben Honig und anderen Produkten ist Wachs das wichtigste Erzeugnis der Bienen. Der Herbst ist die Jahreszeit, in der alte, dunkle Waben eingeschmolzen werden. Das ist zum einen wichtig für die Gesundheit der Bienen, zum anderen wird dadurch wertvolles Bienenwachs gewonnen. Das ist aufwändig, denn um ein sauberes Wachs zu erhalten, muss dieses mehrfach gefiltert und geklärt werden. Aus einer einzelnen Wabe gewinnt man etwa 40 g Wachs. Dies lassen wir zu Mittelwänden umarbeiten, mit denen die Bienen im nächsten Jahr neue Waben bauen können.